Zwischen den Weltkriegen

1925 wurde die vierte Wache eingerichtet, 1932 folgte die fünfte, damals am nördlichen Stadtrand an der Grenze zum Industriegebiet. Die BF Floriansberg zählte damals schon 330 Einsatzbeamte, denn die endlich eingeführte 86-Stundenwoche erforderte mehr Personal. Nun dauerte eine Wachschicht nur noch 24 statt 48 Stunden.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 änderte sich auch bei der BF Floriansberg einiges: Im traditionell „roten“ Floriansberg waren einige Sozialdemokraten und Kommunisten bei der Feuerwehr beschäftigt, diese wurden alle schon im April 1933 entlassen. 1936 wurde die BF in Feuerschutzpolizei umbenannt, seit 1938 mussten alle Fahrzeuge in Polizeigrün gespritzt werden.

Da Floriansberg „Luftschutzort 1. Ordnung“ war, wurde auch die Feuerwehr ausgebaut, Wache 6 wurde 1939 eröffnet und eine Bereitschaft des sog. Sicherheits- und Hilfsdienstes in Floriansberg stationiert. Viele neue Fahrzeuge der jetzt genormten Typen LF 8, LF 15 und LF 25 kamen zum Einsatzbestand hinzu.
Trotzdem wurde die Stadt im Juni 1944 bei einem alliierten Bombenangriff weitgehend zerstört, auch die Hauptwache wurde getroffen, konnte aber wiederhergestellt werden.

Um bei den häufigen Ausfällen der öffentlichen Wasserversorgung unabhängiger zu sein, wurden die ersten reinen Tanklöschfahrzeuge entwickelt. Das TLF 15 auf einem Opel-Blitz-Fahrgestell zeigt seinen Verwendungszweck ganz deutlich: Der Tank ist noch unverkleidet, die feuerwehrtechnische Zusatzbeladung auf das Nötigste beschränkt.
Da war noch ein weiter Weg bis zu den heutigen HTLFs mit Hilfeleistungssatz und Chemieschutzausrüstung zurückzulegen...

Während des Krieges hatten die freiwilligen Feuerwehren Kraftzugspritzen auf Opel- Blitz-Fahrgestellen bekommen. Einzelne hatten den Krieg überstanden und wurden bis in die Sechziger-Jahre als MTW eingesetzt.

Eines der vielen LF 25, die in unterschiedlichen Bauformen während des Zweiten Weltkrieges in Floriansberg im Einsatz waren. Hier schon im Nachkriegszustand um 1950.