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Neuorganisation seit 2008
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Umstrukturierung der BF Floriansberg
Die BF Floriansberg hat in den vergangenen Jahren wie viele andere Großstadtfeuerwehren auch die Erfahrung gemacht, dass der zunehmende Verkehr die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen immer schwieriger werden lässt. Obwohl die Branddirektion mit der Einrichtung von vier Außenstellen bei den FRW 1, 4, 8 und 9, die mit einer Gruppe und je einem HLF und LRF besetzt waren, schon versucht hatte, die Eintreffzeiten in diesen Wachbereichen zu verbessern, zeigte sich das Problem zunehmend auch anderswo in Floriansberg. Ein weiteres Problem ergab sich aus der Konzentration der meisten Sonderfahrzeuge auf der Technik- und Umweltwache. Diese war zwar zentral gelegen, die Ausrückezeiten in die Außenbezirke wurden in den letzten Jahren aber immer länger. Deshalb hat die Branddirektion Floriansberg ein Gutachten in Auftrag gegeben, das bei gleich bleibendem personellem und sachlichem Aufwand eine Verbesserung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung in Floriansberg erarbeiten sollte. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Erstes Ergebnis ist die Verteilung der Kräfte der BF Floriansberg auf mehr verkehrsgünstig gelegene Standorte. Dabei muss zwangsläufig das bisherige Konzept, schlagkräftige Einheiten auf den Wachen bereit zu halten, zugunsten eines modifizierten Rendezvoussystems aufgegeben werden. Das bedeutet im Klartext, dass die bisherigen Löschbereitschaften, bestehend aus zwei HLF, einer DLK, einem ELW und einem RTW, aufgelöst werden müssen. Die drei Staffeln, die bisher die LöschB bildeten, werden getrennt: Zwei Staffeln bleiben auf der in Zukunft sog. Regionalfeuer-und Rettungswache und besetzen dort ein HLF, die DLK und den RTW. Die dritte Staffel besetzt das zweite HLF, das auf der neu zu gründenden Stützpunktwache zusammen mit einem zweiten RTW (Besatzung ein weiterer Trupp) stationiert wird. Zusammen mit den bisherigen Außenstellen, die erhalten werden sollen, erhöht sich damit die Zahl der Standorte von 15 auf 25. Der ELW mit dem C-Dienst bleibt in der Regel auf der Regionalwache, kann aber auch einer Stützpunktwache zugeteilt werden. Die freiwerdenden Kapazitäten auf den bisherigen FRW werden z.T. von Einheiten der teilweise aufzulösenden TUW genutzt. So ist geplant, die Atemschutz- und Umweltschutzeinheiten sowie die beiden FW-Kräne dezentral zu stationieren, um schnellere Eintreffzeiten zu erreichen. Die Zentrallogistik und die Werkstätten mit den Reservefahrzeugen sollen dagegen am alten Standort (jetzt TUW 202) erhalten werden, zusätzlich sollen dort Einheiten des Katastrophenschutzes sowie der Waldbrandlöschzug untergebracht werden. Die übergeordneten Funktionen der bisherigen Direktionswachen 1 (neu 10), 2 (neu 20) und 8 (neu 30)/(A- und B-Dienst, Leitstelle, Verwaltung...) bleiben unverändert. Diese Wachen werden aber in Bezirksfeuer- und Rettungswachen umbenannt. Wegen dieser Umorganisation ist auch eine neue Nummerierung der Standorte notwendig. Die neuen Regionalwachen werden jetzt nach Direktionsbezirken nummeriert, d.h. die bisherige FRW 1 wird die 10, die FRW 5 die 11, die FRW 6 die 12. Aus der FRW 2 wird die 20, die FRW 3 die 21 und die FRW 4 die 22. Analog wird aus der FRW 8 die 30, aus der FRW 7 die 31, die FRW 9 wird 32 und die FRW 10 die 33. Die Stützpunktwachen bekommen dreistellige Nummern, also 101, 102, 103, 111, 121, 201, 211, 221, 222, 301, 302, 311, 321, 322, 331. Diese Bezeichnungen orientieren sich an der Neuorganisation der BF Frankfurt/M.
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Mit dieser Umstrukturierung ist natürlich auch eine Änderung der AAO verbunden. Da jetzt keine kompletten Löschbereitschaften mehr auf einer Wache stationiert sind, müssen die Einheiten im Rendezvousverfahren zur Einsatzstelle kommen. Das hat den Nachteil, dass sie dort nur in den seltensten Fällen gleichzeitig eintreffen, der Ersteinsatz also neu organisiert werden muss. Vorteilhaft dürfte aber sein, dass die erste Einheit sehr wahrscheinlich früher eintrifft als vorher, da kürzere Wegstrecken zurückzulegen sind. Auch die Anfahrt aus verschiedenen Richtungen kann die Abhängigkeit von der augenblicklichen Verkehrslage verringern. Gerade in der Entstehungsphase eines Brandes kann ein Zeitvorteil von zwei oder drei Minuten entscheidend für den Einsatzerfolg sein.
So wird die AAO der BF Floriansberg ähnlich dem Berliner Modell auf die Staffelalarmierung umgestellt. Das bedeutet konkret:
Feuer 1 Kleinfeuer (Mülleimer usw.) 1 Staffel (HLF) Feuer 2 Mittelfeuer (PKW-Brand usw.) 2 Staffeln (2 HLF, C-Dienst) Feuer 3 Feuer Wohngebäude / Menschenrettung 3 Staffeln (2 HLF, DLK, RTW, NEF, C-Dienst) Feuer 4 Großfeuer, erhöhte Alarmstufe 6 Staffeln (4 HLF, 2 DLK, 2 RTW, NEF, C-Dienst, B-Dienst) weitere Alarmstufen jeweils 2 Staffeln + Sonderfahrzeuge
TH 1 Tür öffnen, Aufzug usw.1 Trupp oder Staffel (KLAF oder HLF) TH 2 VU klein 2 Staffeln (2 HLF) TH 3 VU groß, LKW, Bauunfall usw. 2 Staffeln + Trupp (2 HLF, RW) weitere Alarmstufen nach Bedarf HLF + Sonderfahrzeuge
GF 1 Gefahrgut klein 1 Staffel + 1 Trupp (HLF, GW-G) GF 2 Gefahrgut mittel 2 Staffeln +2Trupps (2 HLF, GW-G, GW-A, C-Dienst U) GF 3 Gefahrgut groß 4 Staffeln + Trupps (4 HLF, WA-G, WA-A, C-Dienst U, B-Dienst)
Die benötigten Staffeln werden nach Verfügbarkeit vom Einsatzleitrechner vorgeschlagen und dann alarmiert. Da alle Einheiten über eine weitgehend identische Ausstattung verfügen, können sie flexibel eingesetzt werden. Eine feste Zuordnung zu bestimmten Wachbezirken besteht nur noch in besonderen Fällen ( Erster Alarm oder von vornherein erhöhte Alarmstufe).
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Folgende Einheiten sind bei der BF Floriansberg rund um die Uhr im Dienst:
24 HLF 144 Funktionen - 3 RW 6 Funktionen / Springer (TLF 24) - 3 TLF 24/50 6 Funktionen / Springer (RW) - 2 DLK-LF 12 Funktionen - 10 DLK 20 Funktionen - 6 KLAF 12 Funktionen - 24 RTW 48 Funktionen - 10 KTW 20 Funktionen - 8 NEF 8 Funktionen - 4 LRF 8 Funktionen - 10 C-Dienste 20 Funktionen - 3 B-Dienste 6 Funktionen - A-Dienst 2 Funktionen - 6 WLF 6 Funktionen - 1 Tunnel-LF 4 Funktionen - 1 GW-Lüfter 1 Funktion - 1 GW-Verkehr 1 Funktion - 2 FWK 2 Funktionen - 2 GW-Kran 2 Funktionen - 2 GW-A 4 Funktionen - 2 GW-G 4 Funktionen - GW-Taucher 4 Funktionen - GW-Boot 2 Funktionen - GW-Höhenrettung 6 Funktionen / Springer (HLF) - Baby-RTW 2 Funktionen
Das sind insgesamt 346 Funktionen im 24-Stunden-Dienst. Dazu kommen die Beschäftigten im Tagesdienst (VB, Werkstätten, Verwaltung, Leitung) und die Leitstellenbesatzung. Weitere Sonderfahrzeuge (VLF, SLF, KLF-Tiefgarage, GRTW...) werden im Bedarfsfall durch HLF- bzw. KTW-Besatzungen oder dienstfreie Kräfte besetzt. Nach der Umstrukturierung wurden die VRW sowie das Janus-Tunnel-LF außer Dienst gestellt und verkauft. Nicht betroffen von der Umstrukturierung sind die FW-Schule sowie die Flughafenfeuerwehr.
Auch für die Freiwillige Feuerwehr Floriansberg ändert sich nicht viel. Die FF an BF-Wachen bleiben an den jetzigen Bezirks- bzw. Regionalwachen erhalten und bekommen lediglich neue, vierstellige Nummern, also 1001, 1101, 1201, 2001, 2101, 2201, 3001, 3101, 3201, 3301. Für die FF mit eigenem Ausrückebereich ändert sich auch nur die Nummerierung ( ehem. 20 >>2210, 21 >> 3210, 22 >> 2110, 23 >> 2010, 24 >> 1110, 25 >> 2120).
Diese Umstrukturierung trat nach allen notwendigen, auch baulichen Vorbereitungen am 1.1.2008 in Kraft.
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